Foie Gras

Anuga 2011: Streit um Stopfleber

Die alle zwei Jahre stattfindende Anuga 2011 wirft ihre Schatten voraus. Die Anuga ist weltweit die größte Food Messe mit über 6.500 Ausstellern und etwa 150.000 Fachbesuchern. Sie findet Anfang Oktober 2011 in Köln statt.

Doch bereits jetzt – über zwei Monate vor dem Messestart – ist die Anuga in aller Munde, denn es  geht um eine französische Spezialität, die ab diesem Jahr nicht mehr auf der Anuga verkauft werden darf: Foire gras.

Obwohl die Stopfleber, oder “Fette Leber” oder “Foie gras” inzwischen zum französischen Kulturerbe gehört, ist diese Speise zumindest außerhalb Frankreichs schon lange stark umstritten. Die Mastform, um die Stopfleber herzustellen, gilt nicht nur in Deutschland als Tierquälerei. Trotzdem darf man sie importieren. Irgendwie ein Widerspruch.

Tierschützer und Aussteller sind gegen den Verkauf der Stopfleber auf der Anuga 2011

Der Gourmet-Streit um die Stopfleber ist derzeit in vollem Gang, weil sich die Verantwortlichen der Anuga dazu entschlossen haben, die Stopfleber nicht mehr für die Anuga zuzulassen. Zu diesem Schritt fühlte man sich laut der Anuga Pressesprecherin veranlasst, weil nicht nur Tierschützer sondern auch Aussteller sich gegen die Stopfleber aussprechen.

Französische Politik mischt sich in den Streit um die Stopfleber ein

Verständlicherweise wird diese Entscheidung von Seiten Frankreichs als “pure Heuchelei” bezeichnet, denn immerhin hat Deutschland 2010 etwa 170 Tonnen Stopfleber importiert.

Von einer “diplomatischen Mini-Bombe” ist die Rede, denn inzwischen hat sich sogar die Politik in diese Diskussion eingemischt. So gingen bereits Schreiben zwischen den Landwirtschaftsministern von Frankreich und Deutschland hin und her. Unsere Ilse Aigner fühlt sich allerdings hierfür nicht für zuständig.

Brigitte Bardot – Frankreichs berühmteste Tierschützerin – stärkt Deutschland den Rücken in Sachen Stopfleber

Frankreichs Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire droht nun damit, von der Anuga fernzubleiben, sollte es bei diesem Verbot bleiben, und Brigitte Bardot wiederum bittet unsere Ministerin Aigner, sich nicht auf die “Erpressung” einzulassen.

Man darf gespannt sein, ob es bei dem Verbot bleibt, oder ob nicht doch “faule” Kompromisse geschlossen werden.

Das ist die Homepage der Anuga 2011. Auf der diesjährigen Messe wird hier erstmals der “Koch des Jahres” gewählt.

[IMG © flickr / AlMare cc]

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