Rohe rote Kaffeebohnen

Ŝelosoda: Randprodukte-Soda aus Berlin

Die meisten dürften Soda wohl mit Limo gleichsetzen, wobei ersteres eigentlich ein leicht seifig schmeckendes, mit Kohlensäure versetztes Wasser meint. Gern genommen, um Longdrinks und Cocktails zu verfeinern. Limo hingegen besteht aus Fruchtauszügen, Wasser und Kohlensäure. Und jetzt wird es verwirrend: zur Limo zählen auch coffeinhaltige Erfrischungsgetränke und trotzdem möchte Ŝelosoda Soda sein.

Ŝelosoda ist ein gekühlter Teeaufguss aus Abfallprodukten der Kaffeekirsche. Ŝelo steht für Hülse oder Schale in Esperanto. Bei der Kaffeeproduktion sind Schale und Fruchtfleisch der Bohne als Randprodukte nicht weiter von Nutzen; gelegentlich werden sie zu Düngemitteln verarbeitet. Getrocknet und mit heißem Wasser aufgegossen wird daraus aber ein koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk. Im Yemen, in Somalia und Ostäthiopien ist der Aufguss der Kaffeekirsche als Qisr oder Hasher bekannt. Gourmets sind Kaffeekirschentee oder Cascara als weitere Bezeichnungen des Grundprodukts geläufig. Warum aber eigentlich den Bekanntheitsgrad des Getränks nicht erweitern? Dachten sich zumindest Laura Zumbaum und Helena Wiedemann, die beiden Frauen hinter der neuen Berliner Rand-Soda.

Nachhaltige Soda – Good Beverages

Sie hatten die Idee zum natürlichen Erfrischungsgetränk, das nachhaltig sein sollte. Es wird nicht geschadet haben, dass die beiden gemeinsam bei Coffee Circle arbeiteten; einem Unternehmen, dass sich fairen Bedingungen im Kaffee-Business verschrieben hat. Das Projekt nachhaltige Soda hat aber auch einen ökonomischen Nutzen, denn die Nutzungserweiterung der Kaffeepflanze beträgt 50%. Die selo good beverages GmbH bezieht ihre Rohstoffe von einer Plantage in Panama in Kooperation mit dem Kaffeefarmer Graciano Cruz – beide Parteien möchten die Nachfrage an den Produkten natürlich weiter steigern.

Dass der Bohne bislang der Vorzug gegeben wurde, ist aus Sicht der Gründerinnen unverständlich. Koffeingehalt und Aromenvielfalt deckten sich mit Kaffee, respektive Espresso: in einer 250 Milliliter-Flasche stecken etwa 43 Milligramm Koffein. Für das Endprodukt Ŝelosoda werden die beiden Grundstoffe mit heißem Wasser übergossen, es kommen Zitrussaft und Kohlensäure hinzu. Da ist sie wieder, die Soda, aber auch die Limo, denn Ŝelosoda wirkt belebend. Am Ende schmeckt das pur, aber auch zu Gin, wir landen also bei den Longdrinks. Eine Flasche kostet in ausgewählten Bars etwa 3,30 Euro. Demnächst übrigens auch im Onlineshop als Sixer für 24,90 Euro.

Von der Pacamara GmbH gibt es einen etwas gefühligen Imagefilm zur Herstellung von Kaffeekirschentee. Nicht uninteressant. Kann auf mute gestellt werden.

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