Frauenhand hält Weinglas

EU-Siegel auch für Weine: Bioweine ab Jahrgang 2012 erhältlich

Gesundheitsbewusste Verbraucher schwören seit einiger Zeit auf Label und Etikettierungen, die für ökologischen und Bioanbau stehen. Dies gilt mitunter auch für Weine. Dem wird jetzt mit einem EU-Siegel für Bioweine Rechnung getragen. Für Jahrgänge ab 2012 darf das EU-Biologo verwendet werden.

Das neue EU-Siegel für die Kennzeichnung von Bioweinen stellt ein Lindenblatt mit 12 Sternen dar und wurde vom Stän­digen Aus­schuss für Ökolo­gi­schen Land­bau gemäß der EU-Richtlinie erarbeitet. Es soll helfen, entsprechend zertifizierte Weine leichter zu erkennen und dafür sorgen, dass Winzer ihre Bioweine auch so labeln dürfen. Das neue EU-Siegel für Bioweine kann vergeben werden, wenn nicht nur der Anbau der Trauben, sondern ebenso die Pro­duk­tion gemäß ökolo­gi­scher Standards erfolgt ist.

EU-Biosiegel soll für einheitliche Standards bei Bioweinen sorgen

Denn zuvor hatte es zwar Standards für Bioweine gegeben, die innerhalb Europas Geltung besaßen, diese bezogen sich allerdings auf den biologischen Anbau der Trauben. Die Herstellungsweisen waren darunter nicht begriffen. Die offizielle Bezeichnung für Bioweine lautete lange „Wein aus ökologisch erzeugten Trauben“. Durch die Vergabe des EU-Siegels sind nun einheitliche Standards für Herstellungsweisen ebenso definiert wie für mögliche erlaubte Zusatzstoffe.

Die Verwendung von Konservierungsstoffen wie Sorbinsäure ist demnach nicht zulässig. Schweflige Säure darf in Abhängigkeit des Restzuckergehaltes nur in geringerer Menge als bei nicht Bioweinen zugesetzt werden. Für trockene Bio-Rotweine beschränkt sich der Schwefelgehalt auf 100 Milligramm pro Liter Wein, bei Weißweinen sowie Roséweinen auf 150 Milligramm Schwefel pro Liter.

Keine technische Reduzierung des Alkoholgehalts bei Bioweinen mit EU-Siegel

Vollkommen ausgeschlossen ist eine nachträglich technische Reduzierung des Alkoholgehalts der Bioweine. Dieser Punkt galt als nicht unumstritten, da einige Winzer der Ansicht sind, dass der Zuckergehalt der Trauben, unter anderem bedingt durch die Klimaerwärmung, ohnehin ansteigen wird. In Weinanbaugebieten, in denen eine Bewässerung der Weinreben nicht zulässig ist, kann der Zuckergehalt nur durch technische Verfahren reduziert werden.

Strenge Biowein-Vorschriften bei Demeter

Ohnehin sind Winzer angehalten, beim Weinbau auf Pestizide und Pflanzenschutzmittel zu verzichten und ausschließlich organische Dünger zu verwenden. Tatsächlich sollen bereits länger bestehende Bio Siegel für Weine, beispielsweise von Demeter, weitaus strenger in den Vorschriften sein und sich konventionell arbeitende Winzer unlängst entsprechend verhalten.

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert