Gerupfte Hühner

Geflügelzuchthaltung | Freiland | Etiketten

In wenigen Tagen wird es in deutschen Haushalten wieder traditionell die Martinsgans geben. Im November ist noch Thanksgiving, wo auch in Deutschland oftmals gemäß dem amerikanischen Vorbild ein Truthahn auf den Tisch kommt. Auch Weihnachten ist die Hochzeit für Geflügelgerichte. Worauf sollte man beim Einkauf von Geflügel achten.

Jeder möchte gerne gutes Fleisch und Geflügel essen, weiß aber oft nicht, worauf beim Kauf geachtet werden muss, um wenigstens einigermaßen sicher sein zu können, dass das Tier auf dem Teller nicht nur gut aussieht, sondern auch schmeckt und zu Lebzeiten gesund war. Viele Verbraucher wollen außerdem nur Geflügel essen von Tieren, die während ihres Lebens auch “glücklich” waren.

Was bedeuten die Etiketten auf den Geflügelverpackungen

  1. extensive Bodenhaltung: in diesem Zuchtbetrieb darf eine bestimmte Dichte nicht überschritten werden. Auch darf das Geflügel nicht geschlachtet werden vor einem bestimmten Mindestalter
  2. Auslaufhaltung: wer dies auf seinem Etikett angibt, muss seinen Tieren tagsüber begrünte Freiflächen ständig zur Verfügung stellen und das während mindestens der Hälfte der Lebenszeit. Auch eine bestimmte Besatzdichte ist vorgeschrieben, die nicht überschritten werden darf. Getreide muss zu 70 Prozent im Futter des Geflügels enthalten sein
  3. bäuerliche Auslaufhaltung: Hier müssen mehrere Faktoren zusammentreffen. Größe des Stalls, Anzahl der Tiere, bestimmte Besatzdichte. Ab einem festgelegten Alter müssen die Tiere tagsüber ständig einen begrünten Auslauf haben. Die Tiere müssen einer Rasse angehören, die langsam wächst und sie dürfen nur ab einem bestimmten Alter geschlachtet werden. Auch hier besteht das Futter wenigstens zu 70 Prozent aus Getreide.
  4. bäuerliche Freilandhaltung: hier kommt zur “bäuerlichen Auslaufhaltung” noch hinzu, dass die Tiere unbegrenzten Aufenthalt im Freien haben können.

Wer die Kriterien liest, versteht sicher, dass es Preisunterschiede geben muss beim Kauf von Geflügel.

Die Angaben auf den Etiketten sagen noch mehr aus. Hierüber erhalten sie in den nächsten Tagen weitere Informationen.

Vorab aber noch eine ganz aktuelle Meldung vom 28. Oktober 2011, die Sie dazu veranlassen sollte, verstärkt auf die Qualitätskriterien zu achten.

Skandal bei Geflügelmast von Masthähnchen

Gerade vor wenigen Tagen wurde wieder ein Skandal bei der Geflügelmast bekannt. Das Verbraucherschutzministerium von Nordrhein-Westfalen hat bei einer bundesweiten Auswertung der Daten von 182 Betrieben einen Antibiotika Skandal bei Masthähnchen aufgedeckt . Es werden offenbar mehr Antibiotika in der Mast eingesetzt als angenommen. Bis zu acht unterschiedliche Antibiotika wurden demnach von den Mästern eingesetzt.

Das Internet ist leider voller Skandale in Bezug auf Geflügelhaltung. Auch das berühmte Wiesenhof Hähnchen ist davon betroffen, wie Sie auf der Webseite des Norddeutschen Rundfunks nachlesen und sehen können.

[IMG © flickr /k_millo cc]

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