Weinglas ist nicht gleich Weinglas. Ein Mensch, der eine gewisse Ahnung vom Weintrinken hat, weiß, dass Rotwein aus einem großen Weinglas getrunken wird und Weißwein aus einem kleinen.
Das sind – wie gesagt – Menschen, die eine Ahnung haben. Aber sie wissen nicht wirklich. Ein echter Weinkenner macht bei der Auswahl seines Weinglases noch wesentlich mehr Unterschiede.
Hier soll zunächst nur auf die unterschiedlichen Größen der Weingläser eingegangen werden.
Richtigerweise hat ein Weinglas einen Kelch und einen Stil. Das Glas ist ungeschliffen, farblos und dünnwandig. Der Stil ist wichtig, damit das Weinglas gehalten werden kann, ohne den Kelch zu berühren.
Ein Weinkenner berührt niemals den Kelch, weil damit die Temperatur des Weines beeinflusst würde. Das klarsichtige Glas dient dazu, die Farbe des Weines begutachten zu können.
Warum ist ein Weißweinglas kleiner als ein Rotweinglas
Weißweine werden kühler getrunken. Da weniger Wein ins Glas passt, dieser schneller getrunken wird, erwärmt sich der Wein nicht. Die Weißweintemperatur liegt bei ca. 8 – 10°C.
Die Folge aus all diesem ist, dass Rotwein wärmer getrunken, das Glas mehr gefüllt wird und sich in dem großen Kelch das Bukett besser entfalten kann. Die Temperatur eines Rotweines liegt bei 16 bis 18°C
Ein schönes Weinglas ist demzufolge nicht nur ein optischer Augenschmaus, sondern dient auch dazu, den Wein entsprechend kosten und genießen zu können.
Durch die unterschiedlichen Weinglasformen wird ein differenziertes Geschmackserlebnis der unterschiedlichen Weinsorten überhaupt erst möglich.
Die Form des Weinglases bewirkt nämlich, dass die Geschmacksnerven der Zunge teilweise zuerst an der Zungenspitze oder am Zungenhintergrund stimuliert werden, was ganz entscheidend ist.
Ein echter Weinkenner, ein echter Weinliebhaber, ein echter Weingenießer wird in seinem Schrank also nicht nur große und kleine Weingläser stehen haben sondern zusätzlich noch unterschiedliche Weinglasformen.
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[IMG © flickr / como coffee and more cc]
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