Weinflaschenformen

Der sogenannte “Otto Normalverbraucher” greift ins Regal und nimmt sich einen Wein heraus. Oft hat er eine Lieblingssorte, die er immer wieder nimmt. Ihm würde wahrscheinlich auffallen, wenn sein Wein plötzlich in einer anderen Flasche abgefüllt würde

Die wenigsten Menschen machen sich beim Weinkauf Gedanken über die Weinflaschenform, warum auch. Der Inhalt ist wichtig. Es gibt eigentlich nur einen einzigen Wein, bei dem die Kenner protestieren würden, käme dieser plötzlich in einer anderen Weinflaschenform auf den Markt. Sie ahnen vermutlich, von welchem Wein hier die Rede ist. Richtig. Der Bocksbeutel.

Weinflaschenform “Bocksbeutel”

Fränkischen Winzern ist es gelungen, Ihre typische Weinflaschenform ausschließlich für ihre Weine vor Gericht durch zu boxen. Der Name Bocksbeutel enthält eigentlich auch die Erklärung für die Optik der Flasche. Ihre Form stellt den Hodensack (beutel)  eines Bocks dar. Neben den Frankenweinen wird in der Weinflaschenform des Bocksbeutels auch der Mareus Rose abgefüllt, ein portugiesischer Wein.

Weinflaschenform “Bordeaux”

Hier handelt es sich um die klassische Rotweinflasche schlechthin, in der natürlich nicht nur Bordeauxweine abgefüllt werden, sondern auch andere Rotweine. Die Glasfarbe ist meist dunkelgrün oder braun. Man erkennt diese Flaschenform an ihren “Schultern”

Weinflaschenform “Burgunderflasche”

Diese Weinflasche ist meist hellgrün. Hier wird in der Regel folgender Wein abgefüllt: Chardonnays, Beaujolais, Burgunder und Chablis. Auch deutsche Weine von der Ahr findet man in der Weinflaschenform der Burgunderflasche

Weinflaschenform “Schlegelflasche”

Auch wenn dieser Name nicht sehr geläufig ist. Diese Weinflaschenform ist die häufigste, die in Deutschland verbreitet ist. Die Glasfarben reichen von braun bis hellgrün.

Weinflaschenform “Champagnerflasche”

Ja, die Champagnerflasche hat ebenfalls eine sehr geläufige Weinflaschenform. Sie resultiert aus langjährigen Erfahrungen der Lagerung. Tragischerweise platzten fast 80 Prozent aller gefüllten Flaschen noch im 19. Jahrhundert während der zweiten Gärung, weil zu dieser Zeit noch nicht bekannt war, wie man den Zuckergehalt in Flaschen misst.

Durch den großen Druck der Kohlensäure platzten dann die Flaschen. Dies ist auch ein Grund, weshalb die Wände der Champagnerflasche dicker als üblich sind. Der hohle Flaschenboden kommt daher, dass aus Platzgründen die Flaschen so gelagert wurden, dass der Kopf der unteren Champagnerflasche in den Hohlraum der oberen Flasche passte.

[IMG © flickr / Monica Arellano-Ongpin cc]

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